Katholische Kirche St. Verena, Kehlen
Architekt
Kammerer + Belz und Partner
Baujahr
1968 - 1969
Bauherr
katholische Kirchengemeinde St. Verena, Kehlen
Bauweise
Stahl - Leichtbeton, Sichtbeton

kath. Kirche St. Verena, Kehlen
Zwischen der Wohnsiedlung und dem Grün im Ortsteil Kehlen entstand es in der modernen “neuen Mitte” - ein expressiver, skulpturaler Kirchenbau. Es handelt sich dabei um ein großes, jedoch dem vor örtlich angepassten Maßstab die katholische Kirche St. Verena. Das Bauwerk expandiert eher in horizontaler Richtung.
Von außen wirkt der Baukörper wie eine massive Gebäudelandschaft. Unterschiedlich hohe Pultdächer, die um das stufenförmig ansteigende Flachdach gruppiert sind, bilden die Silhouette der Kirche. Sie dient dabei als eine Art Gegengeste an die kleinteilige Siedlung, die sie umgibt. Die Auffassung vom Gebäude als Skulptur, dazu verstärkt durch die hermetisch wirkenden, niedrigen Sichtbetonwände, steht beispielhaft für eine der prägendsten Architekturströmungen der 60er-Jahren.
Überraschend empfängt die monumentale Ruhe des Innenraums den Eintretenden. Aufgrund ihrer unzähligen Öffnungen gibt es ein vielfältiges Spiel aus direktem und indirektem Licht. Das im Grundriss nahezu quadratische Kirchenschiff wird durch Öffnungen am ansteigenden Dach belichtet. Unter den Pultdächern befinden sich der turmartige Eingangsbereich, die Seitenkapellen und die rückwärtige Taufkapelle. Durch die Öffnung an der hohen Seite des Pultdaches fällt das Sonnenlicht auf die Sichtbetonwand, was eine faszinierende Wirkung auf den Betrachtenden auslöst.
Das Material- bzw. das Farbkonzept des Bauwerkes kann als schlicht und zur gleichen Zeit in gewisser Weise als ‚erschlagend‘ bezeichnet werden. Der Sichtbeton dominiert dabei den Kirchenbau. Auf den Wänden ist die Schraffur von der Holzschalung deutlich erkennbar. Als Fußbodenbelag wurden glattgeschalte Betonplatten ausgewählt. Ein Hintergrund in grauen Tönen bietet einen großen Spielraum für das Licht an. Ergänzend dazu kommen noch kleinflächige rotbraune Töne, die bei den Sitzbänken und der Decke verwendet werden. Im Zusammenspiel schaffen sie ein harmonisches und eindrucksvolles Erscheinungsbild.
MT









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